Schön, dass Du dich für unser Hobby interessierst. Fliegen kann mit jedem Alter und mit jedem Geldbeutel betrieben werden. Diese Seite soll dir einen ersten Überblick geben. Bei Fragen kannst Du dich aber natürlich jederzeit gerne direkt an uns wenden oder einfach an einem schönen Wochenende uns auf dem Flugplatz besuchen kommen. Weitere Details findest Du auch noch in einem Leitfaden, den wir für dich vorbereitet haben
Auch wenn der durchschnittliche Flugschüler etwa Mitte 30 ist, kann man bereits mit 16 Jahren die Ausbildung zum Privatpiloten beginnen. Die Segelflugausbildung ist bereits mit 14 Jahren möglich. Eine Höchstgrenze für den Beginn einer Ausbildung gibt es nicht, denn es kommt allein auf die gesundheitliche Verfassung und nicht auf das Alter eines Piloten an.
Man muss kein "Überflieger" sein, um Pilot zu werden. Ein ganz normaler Gesundheitszustand reicht aus. Dieser wird jedoch in regelmäßigen Abständen von einem Fliegerarzt überprüft. Eine Brille ist in der Regel kein Hindernis, wenn sich die Korrektur in bestimmten Grenzen hält. Auch wenn die Flugtauglichkeit erst vor dem ersten Alleinflug erbracht werden muss, ist es ratsam, sich bereits vor Ausbildungsbeginn untersuchen zu lassen, damit die Ausbildung nicht wegen gesundheitlicher Barrieren abgebrochen werden muss.
Fliegen ist für jeden zu erlernen, der bereit ist, etwas Zeit und Mühe zu investieren. Ein gewisses technisches Verständnis kann die Ausbildung erleichtern.
Piloten sollten ein gewisses Maß an Teamgeist mitbringen, gerade wenn sie Mitglied in einem Verein sind. Dies gilt nicht nur den Segelflug, in dem gemeinsames Miteinander unerlässlich ist. Auch im Bereich des Motorflugs ist gegenseitige Akzeptanz und Vertrauen wichtig, vor allem wenn man die Flugzeuge gemeinsam mit anderen betreibt.
Wenn Du sich noch nicht sicher sind, welche Lizenz für Dich die richtige ist, dann beraten wir Dich gerne. Generell empfehlen wir allen Interessenten, sich einfach mal vor Ort auf unserem Flugplatz zu informieren und bei einem Rundflug auszuprobieren, welche Art des Fliegens für dich selbst in Frage kommt. Unsere Piloten beantworten gerne alle Fragen.
Generell gibt es aber ein paar Fragen die Du dir stellen kannst um die Wahl zu erleichtern
Mit oder ohne Motor?
Beides hat seinen Reiz. Segelfliegen ist etwas wetterabhängiger, dafür aber auch deutlich günstiger. Auf der anderen Seite ist die Zeit die investiert werden muss auch höher. Segelflieger verbringen häufig deutlich mehr Stunden in der Luft und fliegen dabei durchaus auch große Stecken (von Giengen aus wurden schon fast 1000 km am Stück in ca 10 Stunden geflogen). Segelfliegen ist die "sportlichere" Art des Fliegens. Im Motorflug kannst Du deine Stecke besser planen. Ein Tagesausflug von Giengen in die Berge oder über ein langes Wochenende an die Nord- oder Ostsee aber auch kurze Rundflüge über die Schwäbische Alb sind bei gutem Wetter kein Problem. Wichtig hierbei ist: Die überwiegende Mehrheit der Piloten und Flugzeuge sind "Schönwetterflieger". Dies bedeutet dass wir nicht bei schlechter Sicht oder durch geschlossene Wolkendecken fliegen können und dürfen. Das bedeutet, dass lange geplante Termine für uns Hobbypiloten fast immer ein Backup benötigen.
Zu zweit oder zu viert?
Segelflugzeuge gibt es nur mit ein und zwei Sitzplätzen. Auch die Ultraleichtflugzeuge haben neben ihrer Gewichtsbegrenzung auf 472kg max. Abfluggewichts eine Begrenzung auf 2 Sitzplätze. Sonst steht diese Klasse aber den "richtigen" Motorflugzeuge in nichts nach. Moderne Ultraleichtflugzeuge wie unsere WT-9 "Dynamic" können 220km/h im Reiseflug leicht erreichen. Auch große Distanzen bis zu 1000km können ohne Zwischenstopp geflogen werden. Wer regelmäßig seine Familie mit an Bord nehmen möchte und daher mehr als die zwei Sitzplätze benötigt, der landet automatisch in der sogenannten Echo-Klasse bei den großen Motormaschinen. Dabei sollte einem aber klar sein, dass die laufenden Kosten für den Erwerb und Erhalt der unterschiedlichen Lizenzen sehr unterschiedlich sind.
Mit Motor in Deutschland, Europa oder durch die ganze Welt?
Die Ultraleicht-Lizenz ist erst einmal eine deutsche Lizenz. Dies bedeutet, dass nur mit in Deutschland registrierten Flugzeugen geflogen werden darf. Dennoch ist es möglich mit dieser Lizenz von Deutschland ins europäische Ausland zu fliegen. So wurden von Giengen bereist Flüge nach Italien, Frankreich, und sogar Spanien und Portugal gestartet.
Wie oben schon beschrieben gibt es im Motorflug die Unterscheidung zwischen dem sogenannten LAPL-A und dem EASA-FCL. Erster ist ein Schein welcher es Dir ermöglicht innerhalb von Deutschland und der EU mit Motorflugzeugen bis zu 4 Personen zu fliegen. Zudem gibt es ein paar Einschränkungen was die weiteren Möglichkeiten angeht. So kann bspw. mit dem LAPL-A keine Instrumenten- oder Nachtflugberechtigung erworben werden. Auf der anderen Seite sind die Bedingungen für den Erwerb und Erhalt der Lizenz etwas geringer als beim EASA-FCL.
Diese Frage ist pauschal schwer zu beantworten. Es kommt stark auf Deine Vorkenntnisse und Lerngeschwindigkeit an. Daher sind die folgenden Zahlen erst einmal nur ganz grobe Richtwerte.
Ein Segelflugschein ist verhältnismäßig günstig. Neben Geld kostet ein Segelflugschein allerdings Zeit! Da die Ausbildung nur an den Wochenenden statt findet und es einfach Zeit braucht bis die notwendige Übung vorhanden ist, dauert die Ausbildung in der Regel zwischen 2 und 3 Jahren. Die finaziellen Kosten dafür belaufen sich für Erwachsene auf ca. 2000 EUR. Für Jungendliche haben wir eine Flugpauschale mit der die Kosten ca. zwischen 1000 und 1500 EUR liegen. Insbesondere der Beginn der Ausbildung kann in einer Flugschule beschleunigt werden. Dadurch fallen jedoch zusätzliche Kosten an.
In der mittleren Preisregion befindet sich die Ultraleichtlizenz. Dies liegt u.a. daran, dass auch die Fluggebühren günstiger sind da hier mit sparsamen Motoren und günstigem Autobenzin geflogen werden kann. Eine Ausbildung dauert ca. ein Jahr. Die Kosten belaufen sich auf ca. 4000-5000 EUR.
Beim Motorflugschein mit größeren Flugzeugen mit bis zu 4-5 Sitzplätzen bis zu 2 to dauert die Ausbildung ca. 1-2 Jahre. Je nach Klassifikation entstehen hier Kosten im Umfang von ca. 5000-7000 EUR. Darauf aufbauend sind weitere Berechtigungen wie beispielsweise Nachtflug oder Instrumentenflug möglich.
Für alle die hier genannten Ausbildungsgänge fallen die hier aufgeführten Kosten natürlich nicht auf einmal an. Die Abrechnung der geflogenen Flugstunden erfolgt in der Regel monatlich, so dass sich die Kosten über den gesamten Ausbildungszeitraum verteilen. Im Gegensatz zu gewerblichen Flugschulen, arbeiten unsere Fluglehrer ehrenamtlich und daher ist die Ausbildung in unserem Verein natürlich günstiger.
Die Ausbildung kann prinzipiell zu jeder Jahreszeit begonnen werden. Besonders eignet sich jedoch das Frühjahr, da dies mit gutem Wetter und einer langen Flugsaison für die insbesondere zu Beginn notwenige Übungszeit sorgt. Nach einer kurzen Einweisung am Boden geht es ins Flugzeug. Hier wird besonderer Wert auf das Starten und Landen gelegt. Wenn dies sicher beherrscht wird kommt es zum 1. Alleinflug. Hier fliegt der Flugschüler unter Aufsicht des Fluglehrers zum ersten Mal alleine.
Spätestens jetzt ist es höchste Zeit sich mit der theoretischen Ausbildung zu beschäftigen. Für den Erwerb des Luftfahrerscheins müssen theoretische Prüfungen in verschiedenen Fächern abgenommen werden. Hierzu zählen unter anderem Navigation, Technik, Aerodynamik, Meteorologie, Menschliches Leistungsvermögen, Verhalten in besonderen Fällen und Luftrecht. Je nach zu erwerbender Lizenz unterscheiden sich insbesondere Technik, Navigation und Verhalten in besonderen Fällen. Zusätzlich muss noch eine Berechtigung zur Durchführung von Sprechfunkverkehr erworben werden. Diese Prüfung kann in deutsch oder Englisch abgelegt werden.
Parallel zur Theorieausbildung läuft die praktische Ausbildung weiter. Hier müssen z.B. Überlandflüge absolviert werden. Nachdem alle Ausbildungsabschnitte erfolgreich durchlaufen wurden steht die praktische Prüfung an. Hier von einem Prüfungsrat das fliegerische Können überprüft. Ist auch das geschafft bekommst Du deine Lizenz ausgestellt. Ab nun heißt es nicht mehr "üben, üben, üben" sondern "in Übung bleiben"!
Hier unterscheidet es sich wieder stark nach dem von Dir erworbenen Flugschein, aber auch nach Deinen eigenen Interessen.
Allen Sparten ist gemein, dass Du mit dem Flugschein andere Flugzeuge fliegen darfst. Dies alleine ist für viele bereits ein großer Anreizt die Ausbildung so schnell wie Möglich abzuschließen.
Im Segelflug gibt es zwei Hauptrichtungen: Steckensegelflug und Segelkunstflug. Beim Steckenflug ist das Ziel das Wetter bestmöglich auszunutzen und möglichst große Strecken zu fliegen. 500km und mehr sind keine Seltenheit - es wurden aber von Giengen aus auch schon knapp 1.000km geflogen. Ziel ist es dabei immer am Abend wieder zu Hause zu sein und damit dort zu landen wir Du am Morgen gestartet bist. Wer sich in Wettbewerben messen möchte kann auch dies tun. Eine weitere Möglichkeit ist das fliegen in den Alpen welches jedoch viel Übung und Routine erfordert. Hierfür sind keine weiteren Berechtigungen notwendig. Auch Segelkunstflug wird bei uns betrieben. Zur Ausübung muss eine weitere Berechtigung erworben werden (auch das ist bei uns am Platz möglich) Hierbei geht es u.a. darum das Flugzeug in allen Lebenslagen optimal zu beherrschen.
Im Ultraleicht und Motorflug stehen nach dem Scheinerhalt möglichst viele Flüge an. Egal ob zum Kaffeetrinken in die Berge oder einfach nur über die Schwäbische Alb fliegen und die vielen Schlösser und Burgen von oben betrachten. Zudem laden die vielen Flugplätze in Süddeutschland zu Besuchen ein.
Für LAPL-A Inhaber ist ein "Upgrade" auf den EASA-FCL möglich. Wer den EASA-FCL hat kann weitere Berechtigungen erwerben. So zum Beispiel die Möglichkeit in der Nacht oder bei schlechtem Wetter zu fliegen. Auch diese Berechtigungen können teilweise auf der Irpfel erlangt werden.